TIERE ALS BEGLEITER


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  Anette Bull
  Diplom-Sozialpädagogin
 
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Die häufigsten Fragen von Kindertageseinrichtungen,
die in ihrem Hause ein Tierprojekt einrichten wollen

Tierprojekt mit Ziegen
Sind Tiere in Kindertageseinrichtungen gesetzlich verboten?
Was ist mit der Hygiene?
Wer haftet bei Unfällen?
Warum sollte ich als Erzieherin noch mehr Belastung auf mich nehmen und nun auch noch Tiere versorgen?
Wie soll die Kindertageseinrichtung das finanzieren?
Welche Tiere sind geeignet?

Sind Tiere in Kindertageseinrichtungen gesetzlich verboten?

Nein, es gibt kein generelles Verbot, weder für den kurzfristigen noch für den langfristigen Aufenthalt von Tieren in Kindertageseinrichtungen. Allerdings gibt es die Sicherungs-, Aufsichts- und Sorgfaltspflicht der Einrichtungen und regional unterschiedliche Hygienevorschriften, die verbindlich gelten.

Tipp: Suchen Sie einen Amtstierarzt, der Ihnen mit Rat zur Seite steht!

Was ist mit der Hygiene?

Außer allgemeinen Hinweisen zur artgerechten Tierhaltung, die Hygienemaßnahmen beinhalten und Tierkrankheiten vermeiden helfen, gibt es für einzelne Tierarten jeweils Vorsichtsmaßnahmen, die zu beachten sind:

So dürfen Eier aus eigener Haltung nicht in der Küche der Kindertageseinrichtung verarbeitet werden. Auch dann nicht, wenn der Amtsarzt regelmäßig kontrolliert. Die Kinder dürfen die Eier aber mit nach Hause nehmen. Alle Tiere, die im Freien gehalten werden und Kontakt zu freilebenden Tieren haben können, müssen geimpft sein. Besuchshunde sollten regelmäßig entwurmt und prophylaktisch gegen Flöhe und Zecken behandelt werden.

Wer haftet bei Unfällen?

Die Frage stellt sich vor allem bei größeren Tieren. Das muss jede Einrichtung mit ihrem Träger klären. Normalerweise sind alle pädagogisch begründeten Aktivitäten in der Kindertageseinrichtung über die Unfallversicherung abgedeckt. Im Zweifelsfall ist dies mit dem jeweiligen Versicherungsträger zu klären.

In keinem der von mir besuchten und befragten Projekte sind bisher schlimme Unfälle passiert. In einer Schultierhaltung, in der seit 20 Jahren täglich geritten wird, gab es bisher nur einen Armbruch. Die Kinder lernen schnell, sich an Vorsichtsmaßnahmen zu halten.

Warum sollte ich als Erzieherin noch mehr Belastung auf mich nehmen und nun auch noch Tiere versorgen?

Diese Frage kann sich nur jede selbst beantworten. Grundsätzlich geht es aber nicht um mehr Arbeit, sondern um eine Verlagerung der Arbeitsschwerpunkte.

Eine Hürde liegt in der fehlenden Schulung zur «tiergestützten Pädagogik». Was man nicht kennt, ist zunächst «anstrengender» als die Tätigkeiten, die schon jahrelang durchgeführt werden oder für die jede Menge didaktische Materialien vorliegen.

Wie soll die Kindertageseinrichtung das finanzieren?

Geld für den Tierarzt und für das Futter, Material zum Bau der Gehege, Trinkflaschen, Näpfe, Einstreu, alles muss organisiert werden. Nur wenige Projekte bekommen Zuschüsse von staatlicher Seite. Es gibt aber auch Stiftungen und Vereine, die eine Kindertageseinrichtung im Rahmen der Tierhaltung unterstützen. Hier sind Initiative und Kreativität gefragt. Kleintiere in einer Gruppe oder ein dünn besetztes Kaninchengehege im Außenbereich sind allerdings kein finanzielles Problem.

Welche Tiere sind geeignet?

Dazu lässt sich keine pauschale Aussage machen. Es kommt immer darauf an, wie viel Platz und Mittel zur Verfügung stehen, welches Alter die Kinder haben...

Hamster eignen sich meines Erachtens nicht. Sie sind nachtaktiv und schlafen, wenn die Kinder da sind. Bei Kaninchen ziehe ich mittelgroße Widderkaninchen vor. Meerschweinchen erzeugen zwar viele Töne, huschen aber oft schnell davon und haben ein großes Schutzbedürfnis.

Letztlich entscheiden die Vorlieben der Initiatorinnen oder manchmal leider der Zufall darüber, welche Tiere angeschafft werden. Es gibt so manches in seiner Jugend falsch behandelte Kaninchen, das durch eine Spende den Weg in eine pädagogische Einrichtung findet, dort aber nie richtig entspannt auf dem Schoß eines Kindes sitzen wird. Solch ein Tier sollte auch nicht «aus Mitleid» übernommen werden. Es steht unter Dauerstress und ist in einem Außengehege ohne viele Streicheleinheiten besser aufgehoben.