TIERE ALS BEGLEITER


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  Anette Bull
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Die häufigsten Fragen von Interessierten

Mit Amelie bei einem Kind
Was bewirken die Tiere bei den Menschen überhaupt?
Was ist mit Menschen, die uns geistig abwesend erscheinen?

Was bewirken die Tiere bei den Menschen überhaupt?

Das an anderer Stelle beschriebene Wirkungsspektrum ist eigenen Erfahrungen und der Literatur entnommen und hört sich zunächst eher reißerisch an, weil es so viele Begriffe enthält. Tatsächlich aber ist es so, dass Menschen, sobald sie auch nur im Ansatz einen Zugang zu Tieren haben, von den Einsätzen profitieren.

Das Wichtigste aber, was ich immer wieder anführen muss, ist: Die Begegnung findet ja nicht mit dem Tier alleine statt, sondern mit mir zusammen. Je nachdem, welchen «Auftrag» wir haben, gestalte ich das Umfeld, den zeitlichen Rahmen und die direkte Begegnung mit dem Tier. Ein Tier alleine hat natürlich auch eine Wirkung, wenn es nur im Raun ist, so wie jeder Mensch wirkt. Das macht aber nicht jeden Menschen zum Therapeuten. Das zielgerichtete Lenken des Kontaktes mit dem Tier, die Gedanken und Ziele bei jeder Aussage oder jedem Schweigen entsprechend dem Auftrag (also dem Therapie- oder Pflegeziel) macht das Ganze zu einem therapeutisch oder pädagogisch wirkungsvollen Einsatz. Dabei kann das Ziel natürlich auch ein ganz kleiner Schritt sein: Wohlfühlen, Entspannen, Dabei-Bleiben, Anwesenheit ertragen, Sinne anregen, bis hin zu all dem, was in der Schlagwortliste aufgeführt ist.

Wenn ein Mensch z.B. die Nähe mit dem Tier ablehnt, so ist auch dies eine Form des Ausdrucks seiner Gefühle und somit «Themen-Material», mit dem ich arbeite, das ich aufgreifen kann mit einer sensiblen Gesprächsführung.

Was ist mit Menschen, die uns geistig abwesend erscheinen?

Mittlerweile werden Menschen im Koma oder bei anderen Erkrankungen, bei denen wir den Grad des Bewusstseins des Klienten nicht einschätzen können, in vielfältiger Weise stimuliert. Das ist der heutige Stand der Pflege und Therapie. Genauso ist auch Tierkontakt für diese Menschen positiv, vor allem, wenn sie vor der Erkrankung/Unfall eine innige Beziehung zu Tieren hatten. Der Einsatz ist hier auf basale Stimulierung gerichtet: alle Sinne ansprechen, Gewicht und Nähe des Tieres spüren lassen, Geräusche und Gerüche mitbringen etc.

Es ist für Außenstehende manchmal sehr schwer erkennbar, WAS genau WAS bewirkt, aber wenn wir davon ausgehen, dass Nähe und Zuwendung zum (Pflege-) Alltag gehören, dann darf Tierkontakt für «Tierliebhaber» nicht fehlen.

Bei schwer dementen Menschen oder Alzheimer-Erkrankten wurde von mir persönlich beobachtet und auch sonst häufig berichtet, dass sie ganz zielsicher und klar z.B. den Hund ansprechen, ihm die Hand hinhalten oder automatisch Lockrufe und Lockbewegungen machen. Dies ist uraltes gespeichertes Verhalten, das durch den Anblick der Hunde provoziert wird und die Menschen für einen Moment ins Hier und Jetzt holt – sofern genug Zeit und Ruhe in der Situation sind. Für Alzheimer-Kranke empfehle den Einsatz mit «trainierten» Kaninchen, weil sie langsamer sind, weil sie länger auf dem Schoß oder im Bett verweilen können. ZEIT zum Fühlen zu haben, ist hier wichtig (vgl. hierzu die Geschichte «Rückkehr ins Leben»).